1. ruderjahre-1929-30
Bericht über das Geschäftsjahr 1929/30

Nach der energischen rudersportlichen Tätigkeit im Jahre 1929 setzte im vergangenen Jahre schon früh die Werbung neuer Mitglieder und deren Ausbildung ein. Der Schülerruderverein besaß ein Boot (Riemenvierer) mit Namen „Niedersachen“. Die Ausbildung wurde weitgehendst in den Booten des ORV vorgenommen. Sie wurde dringend notwendig, als Ostern die gut geschulten Oberprimaner die Schule verließen. Eine Reihe schöner Wanderfahrten sollte die Freude am Rudern heben und auch den Neulingen dieses reizvolle Betätigungsfeld erschließen. Ostern unternahmen Schüler trotz schlechten Wetters eine mehrtägige Wanderfahrt nach dem benachbarten Münster. Darauf folgte Pfingsten eine zweitägige Fahrt nach Riesenbeck, an der alle Vereine der Arbeitsgemeinschaft beteiligt waren. Eine ebenfalls zweitägige Trainingsfahrt nach Kalkriese und einige kleinere Wanderfahrten, die meistens an den Wandertagen der Schule unternommen wurden, vervollständigen die Reihe.

Das Jahr brachte drei Regatten. Zunächst die „Interne Regatta des Osnabrücker Rudervereins“ am 31. August. Für die Schüler galt es, den Wanderpreis zu erringen. Er wurde in diesem Jahre vom Carolinum gewonnen, weil unser Nachwuchs noch zu jung und in der Ausbildung noch nicht genügend Fortschritte gemacht hatte.

Der 21. August 1930 ist in der Rudergeschichte unserer Schule ein denkwürdiger Tag. Hier wurde zum 1. Male, zusammen mit den übrigen Osnabrücker Schülerrudervereinen, die auswärtige

„ I . R h e i n e r S c h ü l e r r e g a t t a “

beschickt,

und die Schüler des Rudervereins “Niedersachsen” konnten im „Leichten Anfänger Vierer“ den Sieg errudern.

Auf der „I I . O s n a b r ü c k e r S c h ü l e r r e g a t t a “ am 28. September konnte leider kein Erfolg mehr gebucht werden, da der junge Verein sich den Kampferprobten auswärtigen Gegnern gegenüber noch nicht durchsetzen konnte.

Das Boot konnte im letzten Geschäftsjahr voll abbezahlt werden. die Ausgaben beliefen sich auf 871.- RM, demgegenüber standen Einnahmen von 1027.-RM. Der Überschuß dient als Grundstock für die Neuanschaffung eines zweiten Bootes, das bei der jetzigen Entwicklung des Vereins unbedingt notwendig ist. „Wir hoffen hierbei auf die Unterstützung der passivern Mitglieder.

Der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage wegen haben wir in diesem Winter davon abgesehen, ein eigenes Stiftungsfest zu veranstalten. An seiner Stelle soll am 4. Februar gemeinsam mit den anderen Schülerrudervereinen ein Werbeabend veranstaltet werden.

Zum Schluß noch einige Zahlen über die Rudertätigkeit im vergangenen Geschäftsjahr:

Die Mitgliederhöchstzahl betrug 47 (Juni 1930); die Teilnahme am Rudernachmittag im Durchschnitt 35. Es wurden 1781 Bootskilometer zurückgelegt. Die Mannschaftskilometer haben 8000km überschritten, so daß jeder Ruderer durchschnittlich weit über 200 km zurückgelegt hat.

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