1. projektwoche-2009

„Wir übernehmen Verantwortung“

Die Projektwoche, 28. September bis 2. Oktober 2009 – Berichte und Bilder

Wir stellen einige Projekte in eigenen Berichten und Bildern vor.
Ganz unten finden Sie die Projektwochenzeitung „Stille Post„.

Mittendrin und doch abseits!

Schüler des EMA sammeln eine Woche lang Erfahrungen mit Wohnungslosen

„Wohnungslose sind dreckig, ungepflegt und haben lange Haare. Sie knien auf alten Decken, tragen alte, zerrissene Kleidung und einen Hund als Freund.“ Wirklich?
Im Rahmen der Projektwoche „Wir übernehmen Verantwortung“ gehen Schüler des Ernst-Moritz-Arndt Gymnasiums im Projekt „Wohnungslos in Osnabrück“ diesem und anderen Klischees auf den Grund.
Am ersten Tag berichteten Anne und Andreas, zwei ehemals Wohnungslose, aus ihrem bewegten Leben und über ihre Erfahrungen auf der Straße. Nach anfänglichen Unsicherheiten wurden in einem intensiven Gespräch erste Vorurteile ausgeräumt. Andreas zeigte sich seinerseits sehr überrascht über das vielseitige Interesse innerhalb der Gruppe, besonders über die Tatsache, dass zwei Schülerinnen sich bereit erklärten, selbst einmal in die Rolle eines Bettlers zu schlüpfen. Am folgenden Tag setzten sich die beiden in die Fußgängerzone, um hautnah diese Erfahrungen zu machen. Währenddessen verkauften weitere Schüler die „Abseits!?“. Der „Abseits!?“-Verkauf stellt eine Alternative zum Betteln dar und steigert für viele das Selbstwertgefühl.
„Unsichtbar, nicht existent, unsicher“ waren erste Assoziationen der Verkäufer, die sehr verwundert waren über die Reaktionen der Passanten in der Großen Straße. „Zu Beginn war es ein unangenehmes Gefühl, dort als Verkäufer zu stehen und die Zeitung zu präsentieren. Verstärkt wurde dies durch abgewandte, aber auch durch strenge Blicke der Passanten.“ Die Schüler fühlten das erste Mal, wie Wohnungslose sich fühlen, wenn sie „Sitzung machen“ oder „Abseits!?“ verkaufen. Sie stehen am Straßenrand, mittendrin und doch allein und abseits des Lebens. Es gibt keine Zeit für Menschlichkeit. „Glücklicherweise war es für uns aber nur ein Spiel und wir konnten nach zwei Stunden wieder in unser eigenes Leben zurückkehren.“
Welche Hilfe den Wohnungslosen zur Verfügung steht, erfuhren die Schüler am dritten Tag im Laurentiushaus, einem Wohnheim für ehemals wohnungslose Männer. Die dortige Sozialarbeiterin berichtete über die vorhandenen Angebote und Möglichkeiten und aus ihrem Arbeitsalltag.
Die neu gewonnen Erkenntnisse, Erfahrungen und Eindrücke wurden am Donnerstag in der Schule präsentiert. Ein besonderes Highlight war ein umgebauter Bauwagen mit einer Ausstellung zum Thema Wohnungslosigkeit, der vom SKM (Soziale Dienste Osnabrück) zur Verfügung gestellt wurde.
Die Schüler haben sehr unterschiedliche Eindrücke aus der Woche mitgenommen. Einerseits war die Erfahrung für einige erschreckend, weil die Schicksale der Wohnungslosen sie sehr traurig stimmten. Andererseits haben sie erkannt, dass auch ein Wohnungsloser letztendlich ein Mensch wie du und ich ist, der ebenso Respekt und Anerkennung verdient hat.
An dieser Stelle gilt Thomas Kater, Sozialarbeiter der Tageswohnung, ein besonderer Dank für die tolle Unterstützung in dieser Woche.

Silvia Ahrens, Eva Rüschen

Latein lernen – alles für die Katz (?)

Latein ist ein tolles Schulfach! Latein ist eine tolle Sprache! Wer es nicht glaubt, hat entweder noch nie richtig Latein gelernt oder sich zu lange mit den leider dazu gehörenden Pflichtdisziplinen Vokabeln und Grammatik herumgeschlagen. Schon lange hat die Fachgruppe Latein über neue Wege nachgedacht, diese notwendigen „Übel“ für die Schülerinnen und Schüler zu erleichtern und interessanter oder abwechslungsreicher zu gestalten. Vielversprechend wäre dabei der Ansatz, verschiedene Medien und Lernkanäle anzusprechen. Software, Lern-CDs und und andere Spielereien gibt es zuhauf fertig zu kaufen. Nichts aber ist so ansprechend und motivierend wie selbst gestaltete Lernhilfen. Deshalb hatten wir schon lange den Beschluss gefasst, eigene Lernhilfen zu erstellen.
Während der Projektwoche 2009 („Wir übernehmen Verantwortung“) ergab sich endlich die Gelegenheit und Zeit, im Rahmen einer äußerst motivierten Projektgruppe die Lernvokabeln zu den beiden eingeführten Lehrbüchern Lumina (Latein II) und Latinum (Latein neu) digital zu erfassen und vokal einzusprechen. Die digitale Erfassung diente dem Zweck, die Vokabeln lektionsweise einzutippen, um sie daraufhin mithilfe des frei erhältlichen, mächtigen Vokabellernprogrammes „Pauker“ systematisch lernen und wiederholen zu können. Die vokale Erfassung bedient darüber hinaus auch den Wunsch der Schüler, jederzeit und überall Vokabeln zu lernen und sich zugleich auch noch die richtige Aussprache und Betonung anzutrainieren. Die einzelnen Lektionen liegen als Mp3-Dateien vor, können also auf jedem mobilen Player oder Handy genutzt werden.

Nachdem die Projektgruppe mit großem Fleiß und beeindruckender Motivation während der Projektgruppe alle Lumina- und Latinum-Lektionen erfasst hatte, wurden die Ergebnisse auf CDs gebrannt und allen Interessierten für die unwesentliche Schutzgebühr von nur 3 Euro zur Verfügung gestellt. Schnell war man sich in der Projektgruppe einig, dass man von dem Gewinn auf den Weihnachtsmarkt gehen möchte 😉 Doch dann änderte man schnell die Meinung: Den Weihnachtsmarktbesuch könne ja schließlich auch der Gruppenleiter bezahlen, sodass wir das Geld dann doch lieber dem Katzenschutzbund Osnabrück und der dazu gehörenden Stiftung „Netzwerk für Tiere“ spendeten. Diese gemeinnützigen Organisationen stehen, was die öffentliche Wahrnehmung betrifft, in Osnabrück – eher zu Unrecht, da hier fast vollständig auf Käfighaltung verzichtet wird – etwas im Schatten des Tierheims und sind doch für ihre artgerechte und weitsichtige Tierschutzarbeit auf jede Unterstützung angewiesen, insbesondere für die Fertigstellung des neuen Tierschutzhofes in Krevinghausen bei Osnabrück.
Am 30.11.2009 haben wir die erste Spende von 259 Euro überbracht. Das Schöne an dem Ergebnis der Projektarbeit: Mit jeder neuen Generation Lateinlernender kann dieses „Spendenabo“ aufgestockt und erweitert werden! Dem Tierschutz in Osnabrück zum Wohle.
Und ein weiteres Ziel für die Zukunft steht auch schon fest: Die digitale und vokale Aufbereitung wichtiger Grammatikformen!
Der größte Dank der Tiere und des Projektleiters gilt der Projektgruppe.

t.a.

Gesunde Ernährung

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Wir bauen ein Insektenhotel

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jump for help“: Die Pestalozzischule Bünde bedankt sich für die Spende aus der Projektwoche „Wir übernehmen Verantwortung“

Vereinigung der Eltern und Förderer
der Pestalozzischule Bünde e.V.
32257 Bünde

Bünde, 10.11.2009

Liebe Schülerinnen und liebe Schüler
des Ernst- Moritz-Arndt-Gymnasiums in Osnabrück,

der Förderverein der Pestalozzischule in Bünde bedankt sich recht herzlich für euren sportlichen Einsatz.
Über die großartige Spende im Wert von 260,- € haben wir uns sehr gefreut. Durch eure Aktion sind wir in der Lage, unseren Schülern in diesem Schuljahr weiterhin das therapeutische Reiten anzubieten.

Um euch zu zeigen, wie mutig einige unserer Kinder mittlerweile schon auf dem Pferd sind, habe ich euch anbei ein paar Fotos dazugelegt.

Vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß
A. Bendlin
(stellvertretende Vorsitzende)

Wir erstellen ein Kinderbuch

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„Gib dein Bestes!“
Motivationstrainer Christian Bischoff begeistert 800 Gymnasiasten am EMA

Am 29. September durfte das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium den in ganz Deutschland anerkannten Motivationstrainer Christian Bischoff willkommen heißen. – passend zum Thema „Wir übernehmen Verantwortung“, welches der Leitgedanke der Projektwoche vom 28. September bis zum 2. Oktober 2009 gewesen ist. Eine wichtige Kernthese Bischoffs lautet „Übernimm 100 % Verantwortung für dein Handeln“. Als ehemaliger Basketballprofi und Trainer weiß er, wovon er spricht.
Mit einem auffälligen roten Stirnband und ansteckend guter Laune erklärte er den anwesenden Schülern, Lehrern und Eltern auf erfrischend humorvolle Weise, wie man sich selbst dazu motiviert, sein Leben erfolgreicher zu führen. Mit lustigen Sprüchen und Anekdoten traf Christian Bischoff den Nerv jeder Altersgruppe. Mit verblüffenden Vergleichen schaffte er es, seine Zuhörer nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zur kritischen Reflexion ihrer eigenen Einstellung zu Leistungsbereitschaft und Selbstverantwortung anzuregen. Durch visuelle Beispiele in Form von aufwühlenden Videos und Selbstinszenierung brachte er Abwechslung in seinen Vortrag. Die Aufmerksamkeit der Zuschauer war ihm auf jeden Fall sicher.
Stets war er zu 100% präsent. Alle 800 Schülerinnen und Schüler nahmen an einem von drei Vorträgen verpflichtend teil, die allermeisten verließen die Sporthalle nach dem Vortrag ungewohnt entspannt, fröhlich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Er bezog sie in Spiele ein, indem er beispielsweise ihre Konzentrationsfähigkeit testete („Christian sagt: …“) und brachte sie auch durch Fragestellungen dazu, aktiv am Vortrag teilzuhaben. So bekamen diese zwei Stunden etwas Persönliches und vergingen beinahe wie im Flug.
Mit viel Witz und Einfühlungsvermögen lehrte der sympathische Motivationstrainer, wie man sich selbst dazu bringt, aktiv in seinem Leben zu agieren und es glücklicher zu gestalten. Ein Schlüssel zum Erfolg ist für ihn nicht zuletzt die Selbstdisziplin, die er als klaren Appell formulierte: „Tu das, was du tun musst, in dem Moment, in dem du es tun musst, um deine Ziele zu erreichen.“
Am Abend hielt er einen Extra-Vortrag für Lehrer und interessierte Eltern, in dem es insbesondere darum ging, das nun geweckte Interesse der Schülerinnen und Schüler für den individuellen Erfolg zu nutzen. Die Themen Veränderung und Nachhaltigkeit spielten hier eine besondere Rolle. Zum Umgang mit Veränderungen hatte er eine klare Botschaft parat, in der er auch vor drastischen Ausdrücken nicht zurückschreckte: „Halts Maul, du fauler Hund, hör auf zu jammern, fang an zu handeln!“ Und so leistete er einen ganz wichtigen Beitrag zur Botschaft der Projektwoche des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums.

Elvira Rapp, Sebastian Lückin

 

Die Projektwochenzeitung „Stille Post“

Mehrmals besuchten die unermüdlichen Zeitungsleute alle Projekte und schrieben und schrieben.
Die Zeitung kam im PDF-Format und auf Papier – allfällige Fehler sind nun leider nicht mehr zu beheben. Wir bitten um Verzeihung.

Die Zeitung erscheint in voller Größe, wenn Sie die Bilderstrecke rechts öffnen und dann oben rechts in ein Bild klicken.

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